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Zentralamerika

Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Nicaragua

…und ein bisschen Kolumbien


Ich habe mich kürzlich gefragt wie lange mein letzter Blogbeitrag bereits her ist. Unglaublich aber wahr, bereits knapp fünf Monate. Seither ist einiges geschehen worüber ich euch erzählen möchte.


Von Costa Rica bin ich nach Guatemala geflogen und habe dort vier Wochen verbracht. Hier eine kurze Zusammenfassung meiner Reisestrecke.


Guatemala-City – Antigua – Lake Atitlán – Xela – Cobán – Semuc Champey – Cobán – Guatemala-City



Insgesamt bin ich in Guatemala auf sechs Vulkane hoch gewandert. Pacaya, Acatenango & Fuego, Tolimán, Cichabal und Zunil. Für mich war Tolimán der anstrengendste. Wenn man aber Acatenango & Fuego zusammenzählt, was Sinn macht da man diese beide am gleichen Tag hoch wandert, dann ist diese Kombination anstrengender. Das war auch mit Abstand das eindrücklichste Erlebnis welches ich in Guatemala hatte. Ich bin froh bin ich eine geübte Wanderin, ansonsten hätte ich dies wohl nicht überstanden. Auf Fuego rüber zu laufen, nachdem man gerade Acatenango gemacht hat, war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Aber es hat sich definitiv gelohnt! Bei Sonnenuntergang dort oben zu stehen, sich den A… abzufrieren und warten bis es dunkel wird, damit man das fliegende Lava beobachten kann, ein Erlebnis welches ich nie mehr vergessen werde.



Zunil war für mich etwas besonderes weil ich und meine Gruppe, bestehend aus vier Touristen und zwei Guides, die einzigen Menschen auf dem Vulkan waren. Wir haben oben übernachtet, heisst wir hatten Sonnenuntergang, tausende von Sterne und am nächsten Tag Sonnenaufgang. Es war aber auch der Vulkan bei der ich am meisten Gewicht hochtragen musste, der Rucksack wog ca. 15kg.



In Cobán war ich eine Woche für einen Sprachaufenthalt. Meine Lehrerin konnte kein einziges Wort Englisch, perfekte Voraussetzung um Spanisch zu lernen. Allerdings würde ich das in dieser Form nicht nochmals machen. Mein Spanisch war noch zu schlecht um wirklich davon profitieren zu können.


Ich hatte in Guatemala zwei Erlebnisse die ich nicht gebraucht hätte. Die eine war bei einem Busterminal in Cobán. Ich war mit dem Local Bus unterwegs und war die letzte die ausgestiegen ist. Da ich immer mit meinen beiden Rucksäcken reise bin ich in der Regel langsamer wie alle anderen Passagiere. Drei Typen standen neben der Ausgangstür und haben darüber geredet ob ich alleine am Reisen und ob ich Single bin. Glücklicherweise war mein Spanisch gut genug um sie zu verstehen, ich war vorgewarnt. Als ich aussteigen wollte hat mich einer der Typen am Arm festgehalten und zurück gezogen. Da ich aber vorbereitet war, war ich schneller mit meiner Reaktion, konnte aussteigen und davon laufen. Nichts geschehen, aber es hat mir mal wieder in Erinnerung gerufen immer vorsichtig zu sein.


Zum Zweiten hat meine Kreditkartenfirma herausgefunden, dass ich keinen Wohnsitz in der Schweiz mehr habe. Ohne Vorwarnung wurde meine Kreditkarte gesperrt. Die zweite Kreditkarte die ich dabei hatte habe ich ein paar Monate davor gekündigt, da ich mich nicht mehr in die App einloggen konnte und mir die Firma nicht weiterhelfen wollte. Am Anfang bin ich fast durchgedreht. Ich hatte noch genug Cash um ein paar Tage zu »überleben», aber nicht für lange. Habe einen Tag darauf eine andere Lösung gefunden, Freunde sei Dank. Den Stress hätte mir aber gerne erspart bleiben dürfen.


Von Guatemala-City bin ich mit lokalen Bussen nach El Salvador weitergereist. Meine El Salvador Route ist relativ einfach zu beschreiben.


Santa Ana – San Salvador - Suchitoto


Das Land des Schreckens für meine Eltern. El Salvador ist nicht mehr dasselbe Land wie noch vor ein paar Jahren. Mich hat die Gastfreundschaft extrem überrascht, ich habe es geliebt! Mir haben so viele Leute geholfen und alle wollten sich mit mir unterhalten. Nicht weil ich eine junge, alleinreisende Frau bin, sondern weil die Einheimischen super happy sind, dass endlich Touristen in ihrem Land unterwegs sein können. Insgesamt war ich eineinhalb Wochen in El Salvador, das einzige Land welches ich bereist habe welches kleiner ist als die Schweiz. Ich habe kein einziges Mal in einem Hostel übernachtet, war immer mit Couchsurfing unterwegs. Ich bin nur einen Vulkan hochgewandert, Santa Ana. Hat mich leider überhaupt nicht überzeugt, würde ich nicht nochmals machen. Unglücklicherweise sind wir an einem Sonntag hoch, man kann sich nicht vorstellen wie viele Touristen dort waren. Hunderte! Wir mussten anstehen um loszuwandern und mussten mit einem Guide mit, alleine war nicht erlaubt.


In der Hauptstadt war ich das erste Mal bei einem Couchsurfing Host der kein fliessendes Wasser hatte. Musste mich kurz daran gewöhnen so zu «duschen». Wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass dies noch einige weitere Male der Fall sein wird.


Nach El Salvador kam Honduras. Ich war eine knappe Woche auf dem Festland. Drei Nächte in Copán und drei Nächte im Jungle.



Danach gings weiter nach Utila, eine sehr bekannte Taucherinsel. Dort habe ich innerhalb vier Wochen den  Divemaster absolviert. Geniales Erlebnis, bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Habe einiges an Taucherfahrung dazu gewonnen und konnte mein theoretisches Wissen mal wieder auffrischen. Habe den OWD mit zwölf Jahren gemacht, den AOWD mit ungefähr fünfzehn, ich hatte absolut keine Ahnung mehr was die Theorie anbelangte. Ich weiss nicht ob ich jemals in einem Divecenter arbeiten werde, es hat sich aber nichtsdestotrotz gelohnt, da ich nun nochmals einiges sicherer unterwegs bin als ich davor bereits war.



Von Honduras gings mit dem Bus weiter nach Nicaragua. 18 Stunden später waren wir dann endlich dort! Ewige lange Busfahrt mit tollen Leuten. Habe zwei Engländerinnen kennen gelernt mit denen ich danach zwei Wochen lang durch Nicaragua gereist bin.


León – Somoto – Granada – Laguna de Apoyo – Ometepe



Das war das erste Mal, und auch das letzte, dass ich mit zwei Mädels so lange unterwegs war. Nicaragua war wunderschön, ich habe die Natur geliebt, allerdings ist dies das einzige Land, welches ich nicht mehr besuchen würde. Ich dachte ich habe mich bereits ein bisschen ans Catcalling gewöhnt, weit gefehlt. Nicaragua war auf einem anderen Level. Ich dachte zuerst, dass es daran lag weil wir drei junge, blonde, blauäugige Mädels waren. Allerdings habe ich später von vielen allein reisenden Frauen gehört, dass sie dieselben Probleme hatten wie wir. An JEDER Strassenecke gab es Männer die uns irgendwelchen Blödsinn hinterher gerufen haben. Man muss keine Spanischkenntnisse haben um zu verstehen, was sie von uns wollten. Es war unglaublich nervig. Das Schlimmste daran, man stellt sich darauf ein das jeder Mann ein Idiot ist. Was dazu führt, dass man nur noch genervt durch die Strassen läuft und jeden Typen böse anschaut bevor er irgendetwas gesagt hat. Auch nicht wirklich fair aber leider unumgänglich.


Bestes Erlebnis, Somoto Canyon. Wir haben eine Tour gebucht auf welcher wir nur zu zweit mit unserem Guide waren. Ometepe hat mir am besten gefallen, die Insel befindet sich im grössten See Zentralamerikas. Die Natur ist atemberaubend schön und es hat auf beiden Inselabschnitten je einen Vulkan. Den kleineren davon bin ich hochgewandert, Maderas. Schöne und rutschige Wanderung.



Nach 89 Tagen in den C4 Ländern (Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua) musste ich dringend nach Costa Rica ausreisen. Das normale Touristen Visa beträgt 90 Tage für diese vier Länder, ich habe mein Glück also ein bisschen herausgefordert. In Costa Rica war ich bereits für drei Monate (siehe vorheriger Blogbeitrag), aber da ich keine Zeit hatte um mir irgendetwas vom Land anzuschauen, hab ich mich entschieden nochmals einen Stopp einzulegen.


Nicoya – La Fortuna – San Jose – Isla Caballo – Puerto Viejo



Mein absolutes Highlight war, dass ich Freunde aus der Schweiz getroffen habe. Ich konnte meine Route relativ einfach so planen, dass wir uns in La Fortuna sahen und zwei Tage zusammen verbringen konnten. Es war seltsam, zwei Tage lang auf schweizerdeutsch zu kommunizieren, ich bin mich das echt nicht mehr gewohnt.

Isla Caballo war eine sehr spezielle Erfahrung. Eine Woche lang kein fliessendes Wasser und keine Elektrizität, geschlafen haben wir auf dem Kirchenboden.


Wie ich dort gelandet bin? Ich bin, als ich meine drei Monatige Ausbildung bei Alejandra gemacht habe (siehe vorheriger Post), jeden Sonntag in eine Englisch sprechende Kirche gegangen. Diese Kirche hat im letzten Jahr eine Küche auf Isla Caballo gebaut, welches sie in diesem Jahr, auf einem anderen Teil der Insel, wiederholen wollten. Ich habe mich kurzerhand angemeldet um zu helfen. Eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht mehr missen will. Auch wenn es sehr anstrengend war und ich definitiv zu wenig geschlafen habe, habe ich für mich nochmals vor Augen geführt bekommen, was für ein unglaublich privilegiertes Leben ich eigentlich führe.


Für die die meine Route bis jetzt verfolgt haben ist klar, welches Land als nächstes auf dem Plan stand. Panama, das letzte Land in Zentralamerika.




Bocas del Toro – Chiriquí – Panama-City – San Blas Islands – Panama-City – Anton Valley – Panama-City



Vom paradiesischen Inselleben, zur Stadt, zum Jungle, vom extrem heissen Wetter zu dauerhaftem Starkregen, in Panama erlebte ich alles. In Bocas del Toro war ich zwei Nächte bei einem Couchsurfing Host auf einem Segelboot. Hab es grösstenteils sogar ohne Reisekrankheit-Tablette geschafft. Nur Abends vor dem Schlafen musste ich an beiden Abenden eine nehmen, obwohl wir praktisch keine

Wellen hatten. Eines meiner Highlights war mein 30. Geburtstag auf den San Blas Inseln. Ich habe meinen 29. Geburtstag bereist an einem Strand in Kanada mit meinem Couchsurfing Host verbracht, ohne Familie und Freunde. Genau diese Situation hat sich zu meinem 30. Geburtstag wiederholt. Ich war super happy. Ich bin seit über einem Jahr alleine unterwegs, viel am couchsurfen, es hat für mich total in meinem Reisestyl gepasst.


Währenddessen ich diese Zeilen schreibe befinde ich mich bereits in Kolumbien, in Südamerika. Von Panama-City bin ich nach Cartagena geflogen. Ich hätte auch mit dem Boot von den San Blas Inseln nach Cartagena reisen können, das Risiko war mir aber zu gross. Wäre nicht wirklich spassig gewesen wenn ich fünf Tage wegen Übelkeit über der Reling gehangen hätte. Ich habe zwei Nächte in Cartagena verbracht, bin dann weiter nach Palomino gereist. Nun befinde ich mich gerade in Minca und Medellîn steht als nächstes und letztes auf dem Plan. Dort steige ich wieder in den Flieger, allerdings nicht nach Hause, sondern zurück nach Nordamerika. Eigentlich habe ich geplant zwei Monate in Kolumbien zu verbringen, bevor ich langsam meine Reise nach Hause antreten werde. Allerdings kommt es immer anders als man denkt.

 

Ich habe in den letzten Monaten definitiv feststellen dürfen, dass es den Gringo Trail wirklich gibt. Da lernt man irgendwo Leute kennen und zwei, drei oder sogar vier Monate später trifft man dieselben Menschen wieder, an einem komplett anderen Ort. Ich hatte eine Situation bei der ich in Panama mit einem Pärchen geredet habe und beide Seiten haben erst nach fast einer halben Stunde Dialog bemerkt, dass wir uns bereits vor drei Monaten in Guatemala getroffen haben. Gringo Trail bedeutet, dass viele Reisende die gleiche Reiseroute verfolgen. Dies hat meiner Meinung nach Vor- und Nachteile. Zum einen muss man auf dem Gringo Trail nicht unbedingt Spanisch können. Praktisch jeder redet Englisch, auch wenn es nur ein bisschen ist. Man trifft immer wieder dieselben Leute, kann sich mit vielen Reisenden austauschen. Allerdings lernt man nicht wirklich viel über das jeweilige Land und die Kultur. Deshalb habe ich immer wieder bei Couchsurfing Hosts übernachtet, nicht nur in Hostels. Zum einen, weil ich natürlich wieder einiges an Geld gespart habe, aber vor allem weil ich Locals kennen lernen konnte. Auch diese konnten grösstenteils Englisch, es war also kein Problem sich zu unterhalten.


Meine Reise kommt nun langsam zu einem Ende. In einer Woche werde ich nochmals in die USA fliegen, danach geht’s nach Hause. Anfangs August werde ich mich in der Schweiz anmelden, ab September geht`s wieder los mit EquiFine.



Nun bin ich seit 15 Monaten unterwegs, wenn ich nach Hause komme waren es Total 17 Monate, fast eineinhalb Jahre. Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht. Ich mag mich noch gut daran erinnern, wie ich meiner besten Freundin gesagt habe, dass es nicht lange geht und ich wieder nach Hause kommen werde. Bald ist es soweit. Ich werde am Schluss meiner Reise ein Gesamt-Resümee schreiben. Wie`s mir geht wieder zu Hause zu sein, wie ich mich verändert habe, was ich in Zukunft anders machen möchte.

Zuerst werde ich jetzt aber meine zwei letzten Monate in vollen Zügen geniessen.


Ich freue mich, Euch alle bald wieder zu sehen! Vor allem freue ich mich darauf, alle meine Schüler und ihre Pferde wieder begleiten zu können.


Eure Nicole

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